Pausenbrot an der Weser

Pausenbrot an der Weser

Pausenbrot an der Weser

Weserfreunde locken die Stadtspitze an den Fluss

„Für eine erfolgreiche Schreibtischarbeit ist nichts so wichtig, wie eine gute Kenntnis der örtlichen Verhältnisse“ soll Freiherr vom Stein gesagt haben. „Manchmal sollte man seinen Standpunkt verändern, um die Weit neu zu sehen“. Mit diesen beiden Sätzen als Motivation im Gepäck hat der Verein Weserfreunde Bürgermeister Michael Jäcke und Beigeordneten Lars Bursian eingeladen. Und zwar direkt vor Ort an den Fluss. Drei Stellen im Mindener Stadtdurchgang der Weser hatten sie ausgesucht, um mit den beiden ihre Anliegen im Angesicht der Verhältnisse zu erörtern. Drei Termine, verteilt vom Mai bis Oktober, ließ der Kalender zu. An allen dreien war das Wetter richtig schön. Damit die Arbeit Spaß macht, haben die Weserfreunde die Treffen mit den Gästen gleichzeitig als Pause gestaltet und die Pausenbrote und den Kaffee mitgebracht. Im Alltag der Stadtpolitik und der Stadtgestaltung geht den Weserfreunden der Fluss zu sehr unter, wenn auch ihr Lieblingsprojekt, der Strand, es mittlerweile auf die Homepage der Stadt geschafft hat.

Es ginge noch viel mehr, ihrer Meinung nach liegen die 4 km Weser und ihre Aue städtebaulich selten ideal und bieten sehr viele Chancen, die Stadt vom Pioniergelände flussabwärts bis zum Nordfriedhof zu verschönern und es den Bürgern und Gästen wohnlicher und attraktiver zu machen. Es sollen ja auch andere hergelockt werden, Touristen, Studenten, Arbeitskräfte.

Und so haben Vereins- und Vorstandsmitglieder dem Bürgermeister und dem Beigeordneten an Ort und Stelle ihre Vorstellungen erläutert. Die von einem Promenadenrundweg, ein Weg beidseits der Weser, dessen Teil auf dem Rechten Weserufer als Letelner Kirchweg diesen Ortsteil direkt mit der Stadt verbindet. Und trotz der großen Aufgaben Mehrzweckhalle und Innenstadtgestaltung brachten sie hartnäckig das Thema Landesgartenschau wieder an, oder zumindest eine Gestaltung, die die Weseraue parkartig in die Stadt einbezieht.

Dem Fluss im Kleinen ein anderes Gesicht zu geben gehört auch zu den Projekten der Weserfreunde und wird 2017 mit der „Stadtblänke rechtes Weserufer“ Wirklichkeit.

An allen drei Pausenbrotstandorten (Wiese gegenüber der Schlagde, vor der ehemaligen Glasfabrik und Kanalüberführung am Wasserstraßenkreuz) gleichermaßen haben sie das Thema Hochwasserschutz angesprochen und auf den unbändigen Gehölzaufwuchs hingewiesen. Eine Aue, die dem Hochwasser wenig Widerstand bietet, ist eine Lebensversicherung für die Stadt. Entlang der Ufer kümmert sich die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung darum, in den angrenzenden Flächen niemand. In diesem Zusammenhang haben die Weserfreunde Bürgermeister und Beigeordneten berichtet, dass das Land NRW gerade für die Themen Gewässergestaltung und Hochwasserschutz sehr viel Landesmittel bereitstellt, die die Eigenanteile bei Maßnahmen der Stadt in Zeiten knapper Kassen und der Flüchtlingsproblematik gering halten würden.

Am sonnigsten Pausenbrotstandort, der idyllischen, wenig bekannten kleinen Wegeterrasse vor der ehemaligen Glasfabrik drängte Mitglied Edith von Wrisberg noch einmal auf die Entwicklung dieses Standortes. Zu ihr könnte auch die Ausgestaltung dieser Terrasse zu der Letelner Wegeverbindung gehören.

Um voran zu kommen, braucht es eine starke Gemeinschaft. Am liebsten sähen die Weserfreunde eine übergreifende „Weserauenkommission“, in der Verwaltung, Ehrenamt, Wirtschaft und Fachingenieure zusammen die 100 Hektar große innerstädtische Fluss- und Auenfläche überdenken und Maßnahmen vorantreiben. Zu diesem Punkt wollen Bürgermeister und Beigeordneter erstmal das Ergebnis des aufzustellenden Planes für das Rechte Weserufer und die Weser abwarten. Sie haben zugesagt, die Weserfreunde am Zustandekommen dieses Planes zu beteiligen.

Leave a Reply

Your email address will not be published.Required fields are marked *